Entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems
Bei der Untersuchung entzündlicher Veränderungen des Gehirns und des Rückenmarks kommt der Magnetresonanztomografie eine sehr bedeutende Rolle zu. Ursachen für Entzündungen des zentralen Nervensystems können neben viralen oder bakteriellen Erregern auch ein fehlgeleitetes Immunsystem sein.
Multiple Sklerose
Die Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der weißen Substanz im Gehirn und Rückenmark. Die Ursache dieser Entmarkungserkrankung ist trotz großer Forschungsanstrengungen noch nicht vollständig geklärt.
In der Magnetresonanztomografie zeigt die MS meist ein typisches Verteilungsmuster der entzündlichen Herde. Die Verwendung von Kontrastmittel erlaubt die Unterscheidung zwischen akuten Entzündungsherden versus alten, postentzündlichen Narben. In Zusammenschau mit den klinischen Symptomen, unter denen der Patient leidet, und dem kernspintomografischen Nachweis neuer oder akuter Entzündungsherde wird über die Notwendigkeit einer medikamentöse Therapie diskutiert. Im Rahmen von MRT-Verlaufskontrollen wird zudem der Erfolg einer vorbeugenden MS-Langzeittherapie kontrolliert.
Meningitis (Hirnhautentzündung)
Bei den verschiedenen Formen der Meningitis (Hirnhautentzündung) kommt es durch virale oder bakterielle Erreger zunächst zu einer Reizung der das Gehirn und das Rückenmark umgebenden Hirnhäute. Durch Stimulation von körpereigenen Abwehrzellen entsteht erst die eigentliche Entzündung, welche auf das Hirnparenchym übergreifen und ohne gezielte Therapie zu einem dauerhaften Gewebeuntergang führen kann.
Zum Teil ist es möglich, die mit der Meningitis einhergehende Verdickung und Kontrastmittelaufnahme der Hirnhäute (Meningen) magnetresonanztomografisch darzustellen. Zur Bestätigung bzw. zum Ausschluss der Verdachtsdiagnose erfolgt eine Untersuchung des Nervenwassers, das mittels einer Lumbalpunktion gewonnen wird. Die Durchführung einer Lumbalpunktion ist jedoch bei Raumforderungen im Gehirn (z.B. Tumoren, Abszessen) mit Erhöhung des Hirndrucks kontraindiziert. Mit Hilfe der CT oder MRT können diese Kontraindikationen ausgeschlossen werden.