Geräte und Diagnostik

Die Angiographie 

Als Angiographie bezeichnet man eine Röntgendarstellung der Gefäße. Wird das Venensystem untersucht, spricht man von einer Phlebographie, während die Untersuchung der Arterien als Arteriographie bezeichnet wird.

Arteriographie

Eine Arteriographie wird in der Regel über die Leisten- oder Armarterie durchgeführt. Unter Lokalanästhesie erfolgt die Gefäßpunktion und -sondierung für den Patienten nahezu schmerzfrei. Es wird ein dünnlumiger Katheter in die darzustellenden Arterien vorgeschoben und anschließend Röntgenkontrastmittel in die Arterien gegeben. Dadurch können Erkrankungen der Arterien morphologisch, wie auch funktionell, dargestellt und in ihrer Schwere beurteilt werden. 

Erkrankungen der Arterien sind zuverlässig mittels Magnetresonanztomographie zu diagnostizieren. Eine Arteriographie zu rein diagnostischen Zwecken kommt heute daher nur noch selten zum Einsatz. Wenn Sie an einer Erkrankung der Arterien leiden, beraten wir Sie gerne zu allen Fragen rund um die Gefäßdiagnostik.

Drei Gerätevarianten

Einen Multifunktions-Arbeitsplatz, der sowohl für Angiografien geeignet ist wie auch für Durchleuchtungsuntersuchungen. Auf ihm kann der Patient von der waagerechten bis hin zur senkrechten Position gekippt werden, um z.B. Speiseröhre und Magen (Breischluck), den Darm (Kontrasteinlauf) oder die Venen (Phlebografie) zu untersuchen. Zudem können an diesem Gerät Magenbänder (Gastric bandings) justiert werden von Patienten, welche über die Adipositasambulanz der Klinik für Allgemein-und Viszeralchirurgie des Krankenhauses Nordwest zu uns kommen.

Eine Angiografie, die aufgrund ihres Bildausschnitts insbesondere für kardiologische Untersuchungen geeignet ist sowie für Untersuchungen und Maßnahmen, die am Patienten örtlich begrenzt stattfinden, wie z.B. externe Gallengangsdrainagen (PTCD), Embolisation (TACE), periphere Katheter (PICC) und die Behandlung arterieller Engstellen (Stenosen).

Eine Flachdetektorangiographieanlage, die neben den üblichen angiographischen Untersuchungen und Maßnahmen die Möglichkeit bietet, eine Computertomographie durchzuführen, indem der C-Bogen vom Kopfende aus unter Röntgen-Durchleuchtung einmal um den Patienten rotiert und aus dem gewonnenen dreidimensionalen Datensatz ein Schnittbild generiert. Diese Technk ist hilfreich, um z.B. im Rahmen einer Embolisation der Katheterposition und das von hier versorgte Gebiet zu dokumentieren und auf diese Weise sicherzustellen, dass gezielt der gewünschte Organbereich behandelt wird.

Die Computertomographie / CT

Sie unterscheidet sich grundsätzlich von den projektionsradiographischen Verfahren, denn sie erzeugt Schnittbilder. Der Patient fährt auf einem Untersuchungstisch durch eine nach allen Seiten offene Gantry, in der die Röntgenröhre und eine Vielzahl von Detektoren (Aufnahmeeinheiten) angebracht sind. Während der Tischbewegung rotieren die Röntgenröhre und die Detektoren um den Patienten und erstellen überlagerungsfreie Aufnahmen des untersuchten Körpervolumens. Es folgt eine komplizierte Nachberechnung der digital erstellen "Rohdaten", so dass die untersuchte Körperregion in allen erdenklichen Raumebenen dargestellt werden kann. 

Die Computertomographie ist eine der wichtigsten radiologischen Untersuchungsverfahren. Dabei können Bilder des ganzen Körpers, z.B. im Rahmen einer onkologischen Nachsorgeuntersuchung innerhalb weniger Sekunden erzeugt werden. Der Patient muss allerdings für eine durchschnittliche Untersuchung ungefähr zehn Minuten einplanen, was das Aufklärungsgespräch, das Auf-/ und Ablegen des Patienten und die meist notwendige Kontrastmittelgabe über eine Armvene mit einschließt. Die Computertomographie besitzt, sowohl in der Notfalldiagnostik bei polytraumatisierten Patienten, wie auch bei vielen elektiven Fragestellungen in der Medizin einen ungemein hohen Stellenwert.

Dabei kommen unterschiedliche, auf die Fragestellung abgestimmte, CT-Protokolle zum Einsatz, die nicht nur Organe, wie die Lunge und Leber, sondern auch Gefäße und den Knochen zuverlässig beurteilen lassen. Aus manchen Teilbereichen der Medizin ist die Computertomographie nicht mehr wegzudenken. Als Beispiel sei hier die Onkologie genannt, die nur anhand von CT-Aufnahmen die Ausbreitung eines Tumors korrekt klassifizieren und den Erfolg der Tumortherapie beurteilen kann.

Die Strahlenbelastung - so gering wie möglich

In den Medien wird immer wieder die hohe Strahlenbelastung der Computertomographie thematisiert. Deshalb wägen wir vor der Durchführung einer Computertomographie in jedem Einzelfall ab, ob die Untersuchung unbedingt notwendig ist und verlagern, wenn möglich, anstehende Untersuchungen in den Ultraschall und die Magnetresonanztomographie.

Wenn wir in unserem Institut eine Computertomographie durchführen, kommen dank modernster Gerätetechnologie sogenannte Niedrig-Dosis-Programme zum Einsatz. Darunter versteht man eine Dosismodulation, die zur Folge hat, dass der Computertomograph durch kontinuierliche Analyse der zu untersuchenden Körperregion die notwendige Dosis automatisch anpasst. Das bedeutet, eine Lunge mit hohem Luftgehalt kann mit signifikant geringerer Dosis untersucht werden, wie zum Beispiel der Bauchraum, wo solide Organe mehr Dosis für eine verlässliche Diagnostik benötigen. Bei uns wird grundsätzlich nur die Röntgenenergie eingesetzt, die zur Beantwortung einer Fragestellung zwingend notwendig ist!

Gerne können Sie uns bei Fragen zur Computertomographie ansprechen und mit uns klären, ob eine derartige Untersuchung im Einzelfall indiziert ist oder nicht.

Die Magnetresonanztomographie / MRT

Die Magnetresonanztomographie ist ein Schnittbildverfahren, das durch den hohen Weichteilkontrast und gewebespezifische Untersuchungstechniken eine sehr hohe Wertigkeit bei der Dignitätsabklärung von Tumoren und nicht tumorösen  Veränderungen besitzt. Wo die Computertomographie manchmal an die Grenzen ihrer Aussagekraft stößt, kann die Magnetresonanztomographie Klärung bringen und umgekehrt. Eine ganze Reihe von Erkrankungen lassen sich mit Hilfe der Magnetresonanztomographie zweifelsfrei diagnostizieren, ausschließen oder aber zumindest eng eingrenzen. Dadurch bleibt dem Patienten ggfs. eine Klärung mittels Punktion oder Operation erspart.

Präzise Aufnahmen ohne Strahlenbelastung

Die Magnetresonanztomographie erzeugt ohne Röntgenstrahlung mit Hilfe eines starken Magnetfelds präzise Aufnahmen des Körpers, was ein wesentlicher Vorteil bei der Untersuchung von Kindern und schwangeren Patientinnen darstellt. Auch bei häufigen Wiederholungsuntersuchungen z.B. im Rahmen der Nachsorge eines Tumors kann die Magnetresonanztomographie für den Patienten erhebliche Vorteile haben. 

Einschränkungen für die Durchführung einer Magnetresonanztomographie bestehen bei Prothesenträgern, Patienten mit Herzschrittmachern und elektronischen Implantaten an anderer Lokalisation. Hier muss zudem zwischen unterschiedlichen Feldstärken unterschieden werden. So sind bestimmte Fremdmaterialien für eine Feldstärke von 1,5 Tesla zugelassen, während dies bei drei Tesla Geräten nicht gilt.

MRT - hoher Stellenwert für Ganzkörperuntersuchungen

Die Magnetresonanztomographie besitzt zweifelsfrei einen besonders hohen Stellenwert für Untersuchungen der Brust, der Leber, des zentralen Nervensystems (ZNS), der Gelenke, des Knochens und der Weichteile. Die Magnetresonanztomographie ist zudem eine Basisuntersuchung für Patienten mit einer symptomatischen Gefäßerkrankung.

Aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung bieten wir Ganzkörperuntersuchungen als Vorsorgeleistungen an. Für eine solche Untersuchung müssen Sie allerdings bis zu 40 Minuten Tischzeit einplanen. Im Einzelfall beraten wir Sie gerne, ob wir in Abhängigkeit von der Fragestellung eine Magnetresonanztomographie durchführen können oder nicht und geben Ihnen wichtige Hinweise zum Ablauf der Untersuchung.

Röntgenbilder

Ein Röntgenbild der Lunge, eines Gelenkes oder eines Knochens ist eine häufig durchgeführte Untersuchung. Dabei wird die Zielregion in zwei senkrecht aufeinander stehenden Raumebenen abgelichtet, weshalb man in der Fachsprache auch von Projektionsradiographie spricht. Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen kann der Radiologe bereits sehr zuverlässig Erkrankungen diagnostizieren oder ausschließen. So hilft die Projektionsradiographie vielfach, ein Symptom, unter dem der Patient leidet, zweifelsfrei einer Erkrankung zuzuordnen. In den Fällen, wo das nicht gelingt, kommen weiterführende Untersuchungen zum Einsatz. Diese dienen dann dazu, eine Verdachtsdiagnose zu erhärten oder die diagnostizierte Erkrankung in ihrer Schwere und Ausdehnung weiter zu klassifizieren.

Gründliches Abwägen vor jeder Röntgenaufnahme

Grundsätzlich wägen wir vor jeder Röntgenaufnahme ab, ob wir die Fragestellung nicht auch mit anderen Untersuchungsverfahren beantworten können. Der Radiologe ist Ihr Ansprechpartner, um mit Ihnen die Möglichkeiten alternativer Untersuchungsverfahren zu diskutieren und hat immer das Ziel vor Augen, die Strahlenbelastung des Patienten so gering wie möglich zu halten.

Die Durchleuchtung

Durchleuchtungsuntersuchungen dienen dem Nachweis oder Ausschluss von Erkrankungen, die mit einem Röntgenbild alleine nicht ausreichend zu diagnostizieren sind. In der Regel benötigt man für Durchleuchtungsuntersuchungen röntgendichte Kontrastmittel, die vom Patienten geschluckt oder über ein Darmrohr in den Dickdarm eingebracht werden. Der Radiologe verfolgt dann den Schluckakt bzw. den Transport des röntgendichten Kontrastmittels innerhalb des Darms, um z.B. die Dichtigkeit einer operativ angelegten Anastomose zu überprüfen.

Nachweis und Lokalisation von Veränderungen

Mit Hilfe von Durchleuchtungsuntersuchungen können Steine in einem Gallengang nachgewiesen werden oder aber entzündliche Darmwandveränderungen wie auch tumoröse Engstellungen des Darms lokalisiert werden. Durchleuchtungsverfahren kommen auch in der Gefäßdiagnostik zum Einsatz. Durch die Injektion eines röntgendichten, jodhaltigen Kontrastmittels in die Venen des Körpers kann eine Venenthrombose ausgeschlossen oder aber in der Ausdehnung beschrieben werden.

Individuelle Untersuchung 

Durchleuchtungsuntersuchungen orientieren sich im Ablauf an den Vorerkrankungen des Patienten und werden individuell auf die jeweilige Fragestellung abgestimmt. Sie sind für den Patienten meist schmerzfrei und wenig belastend. Wir informieren Sie gerne, bei welchen Fragestellungen eine Röntgendurchleuchtung sinnvoll ist und bei welchen Fragestellungen besser andere Verfahren zum Einsatz kommen.

Die Mammographie

Brustkrebs ist einer der häufigsten Krebsarten der Frau. Die Mammographie dient der Vorsorge und der Abklärung unklarer Befunde. Die Mammographie ist ein Baustein der Brustdiagnostik und führt in Zusammenschau mit einer gründlichen klinischen Untersuchung und der Sonographie der Brust zu einer hohen Nachweisrate von Karzinomen. Bei bestimmten Karzinomtypen und Risikokonstellationen ist ergänzend eine Magnetresonanztomographie der Brust empfohlen, da die Magnetresonanztomographie selbst okkulte Karzinome sehr zuverlässig nachweisen lässt. 

Modernes digitales Mammographiegerät

Im Zentralinstitut für Radiologie und Neuroradiologie betreiben wir ein modernes digitales Mammographiegerät, mit dem wir die Strahlenbelastung für die Brustdrüse möglichst gering halten können. Gerne beraten wir Sie über die Indikationen zur Mammographie und ggfs. Ersatzuntersuchungen, wie die Magnetresonanztomographie.

Die Sonographie / Ultraschallaufnahme

Das Zentralinstitut für Radiologie und Neuroradiologie betreibt ein mobiles hochleistungsfähiges Ultraschallgerät, mit dem Ultraschalluntersuchungen des Halses, des Thoraxraumes, der Brustdrüse, des Bauchraums und Beckens durchgeführt werden.

Schallwellen werden in Schnittbilder umgewandelt

Das Prinzip der Sonographie beruht auf, vom Ultraschallkopf ausgesendeten Schallwellen, die in Abhängigkeit von der geweblichen Zusammensetzung reflektiert und wiederum vom Schallkopf empfangen werden. Ein Computer wandelt die aufgenommen Schallwellen in Bildinformationen um und erzeugt Schnittbilder.

Basisuntersuchung zur Steuerung minimal-invasiver Eingriffe

Die Sonographie ist eine Basisuntersuchung zum Nachweis oder Ausschluß einer Vielzahl von Erkrankungen und besitzt in der Hand des erfahrenen Untersuchers einen hohen Stellenwert. Durch die stark untersucherabhängige Aussagekraft sind meist noch weiterführende Untersuchungen zur Klassifikation einer Erkrankung notwendig. Einen hohen Stellenwert besitzt die Sonographie zur Steuerung minimal-invasiver Eingriffe und wird z.B. regelmäßig eingesetzt, um Gefäße zu punktieren.