Die Wirkung der Strahlung kann aber durch die gleichzeitige Gabe einer Chemotherapie deutlich gesteigert werden. Das Gewebe für die Bestrahlung durch die Chemotherapie empfindlicher gemacht, also sensibilisiert. Die Sensibilisierung wirkt auf rasch wachsendes Tumorgewebe besonders intensiv.
Zusätzlich hat diese Chemotherapie natürlich auch einen systemischen Effekt, d.h. sie wirkt auch außerhalb des eigentlichen Strahlenfeldes auf mögliche Fern- und Lymphknotenmetastasen ein.
Strahelntherapien kommen beim Darmkrebs in der Regel nur bei Tumor-Lokalisationen im Mastdarm (Rektum) zur Anwendung. Wenn beim Mastdarmkrebs ein Darmdurchbruch erfolgt ist oder Lymphknoten befallen sind, wird im Tumorboard in der Regel eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie vor der Operation empfohlen. Für die Strahlentherapie ist ein genaues und schonendes Vorgehen wichtig. Deshalb wird ein Computertomogramm (CT) benötigt. Im CT wird der Tumor einschließlich Lymphabflussgebiet erfasst und kann gleichmässig bestrahlt werden. Die Bestrahlung erfolgt in der Regel über drei Felder in Bauchlage im Lochbrett zur Dünndarmschonung. Bestrahlt wird jeweils wenige Minuten über fünf bis sechs Wochen an fünf Tagen pro Woche. Die Therapie kann ambulant durchgeführt werden.
Nebenwirkungen wie Durchfall und leichtes Unwohlsein können gelegentlich auftreten und lassen sich medikamentös behandeln. Schwerwiegende Nebenwirkungen und Komplikationen sind selten. Der Arzt wird den Patienten über Risiken und geeignete Maßnahmen ausführlich aufklären.
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