Unsere Konzepte für Ihre schnelle Erholung

An der Klinik für Thoraxchirurgie in Frankfurt arbeiten wir mit verschiedenen Maßnahmen, um Patient:innen gut auf eine Operation vorzubereiten und sie auch nach der Operation optimal zu betreuen. Die Vorteile sind dabei vielfach. Vor allem beschleunigen sie die Erholungszeit und führen meist zu einer schnelleren Mobilität nach einer Operation. Es gibt vier wesentliche Säulen, die maßgeblich an einer erfolgreichen Operation beteiligt sind: Bewegung, Ernährung und Verzicht auf Genussmittel, Schmerzmanagement und minimal invasive Operationstechniken.

Um die Genesung zu beschleunigen und Komplikationen zu verringern, ist regelmäßige Bewegung in Form von Spaziergängen, Radfahren etc. sehr wichtig. Auch spezielles Atemtraining ist in der Thoraxchirurgie eine Maßnahme zur optimalen Vorbereitung auf eine Operation. Nach der Operation verbessert frühzeitige Bewegung die Durchblutung und Atemfunktion. Muskelabbau wird vermieden. Dies sind Faktoren, die die postoperative Heilung unterstützen. Ergänzend wirkt Bewegung stressreduzierend und beeinflusst das Allgemeinbefinden nachhaltig positiv.

An der Klinik für Thoraxchirurgie werden alle Patient:innen vor einer Operation von einem Physiotherapeuten eingewiesen und beübt. Postoperativ erfolgt täglich mit den Patient:innen durch unsere Physiotherapeut:innen ein intensives Atem- und Bewegungstraining. Dieses wird individuell auf die Patientin und den Patienten zugeschnitten.

Im Rahmen unseres Prähabilitations-Programmes stellen wir gemeinsam mit unseren Sportwissenschaftler:innen und Physiotherapeut:innen ein individuelles Trainingsprogramm für unsere Patient:innen mit einer 1:1-Betreuung durch eine Personaltrainerin bzw. einen Personaltrainer zusammen.

Eine gezielte Ernährung ist entscheidend für die postoperative Genesung. Vor der OP wird der Ernährungszustand optimiert, um die Immunfunktion zu stärken und den Körper auf den chirurgischen Stress vorzubereiten. Postoperativ fördert das Programm die frühzeitige Wiederaufnahme der Nahrungsaufnahme, um die Darmfunktion zu verbessern und Infektionen vorzubeugen. Spezifische Nährstoffe wie Proteine, Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien sowie Vitamine und Mineralstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Wundheilung und Entzündungshemmung. Der Verzicht auf Genussmittel, wie Nikotin (vier Wochen vor der OP) und Alkohol (mind. 1 Tag vor OP) gehören hierbei ebenfalls zu einer optimalen Vor- und Nachbereitung einer Operation.

An der Klinik für Thoraxchirurgie ist die Zusammenarbeit mit den Ernährungstherapeuten sehr eng. Für alle Patient:innen wird ein Ernährungskonsil durch die Ernährungsberatung durchgeführt und die Ernährung dem jeweiligen Zustand angepasst. Innerhalb eines Patientengesprächs wird darüber hinaus über die Bedeutung der Nikotin- und Alkoholreduktion im Vorfeld zu einer OP aufgeklärt. Außerdem erhalten Patient:innen bei uns einen Flyer zur Ernährung im häuslichen Umfeld.

Hinweise zu einer ausgewogenen Ernährung gibt Ihnen auch "Der Gesunde Teller", entwickelt von Wissenschaftlern der Harvard T.H. Chan School of Public Health und Editoren der Harvard Health Publications.

Ein effektives Schmerzmanagement kombiniert verschiedene Schmerzmittel und Anästhesietechniken, um die Schmerzintensität zu reduzieren und Nebenwirkungen zu minimieren. Hierdurch wird der Einsatz von Opioiden verringert. Dies ermöglicht eine frühzeitige Mobilisierung, die Komplikationen wie u.a. Thrombosen und Lungenentzündungen vorbeugt.

An der Klinik für Thoraxchirurgie erfolgt eine individuelle Schmerztherapie, die an die Bedürfnisse jeder Patientin/ jedes Patienten angepasst ist.

Minimal invasive Eingriffe, die sich positiv auf den gesamten Heilungsprozess auswirken, wie die thorakoskopische oder roboterassistierte Chirurgie, bieten zahlreiche Vorteile gegenüber traditionellen offenen Operationen. Sie verursachen weniger Gewebeschäden, da sie nur kleine Schnitte erfordern. Dies führt zu weniger postoperativen Schmerzen, was wiederum den Bedarf an Schmerzmitteln, insbesondere Opioiden, reduziert. Ein geringerer Schmerzpegel fördert die frühzeitige Mobilisierung und erleichtert die Teilnahme an physiotherapeutischen Maßnahmen.

An der Klinik für Thoraxchirurgie findet die sogenannte Video-Assisted Thoracic Surgery (VATS) Anwendung. Für VATS werden lediglich zwei bis drei 1-2 cm kleine Schnitte benötigt, die Rippen nicht gespreizt und damit nicht verletzt. Wunddrainage wird meist nur für wenige Tage nach der Operation benötigt. Darüber hinaus wird an der Klinik für Thoraxchirurgie auch roboterassistiert operiert. Somit wird durch 10-fache Bildvergrößerung ein präzises Operieren mit den flexiblen Roboterinstrumenten ermöglicht.

 

Ihre Vorteile auf einen Blick

Kurzfristig

  • Beschleunigung der Genesung und Mobilität

  • Reduzierung des durch eine Operation ausgelösten Stress

  • Vermeidung von Komplikationen

  • Verkürzung des Krankenhausaufenthalts

Mittelfristig

  • Reduktion potentieller Wiederaufnahmen
  • Größere Selbstständigkeit
  • Reduktion des Rehabilitationsaufwands

Langfristig

  • Frühzeitige berufliche Wiedereingliederung
  • Prävention von Frühberentung/ -pensionierung

Programme, an denen wir uns orientieren

ERAS (Enhanced Recovery after Surgery)

ERAS steht für eine „Verbesserte Erholung nach chirurgischen Operationen“ und wurde von Chirurgen, Anästhesisten, Krankenschwestern, Diätassistenten und Physiotherapeuten entwickelt. Es enthält Elemente, die Ihrem Körper eine schnellere Regeneration nach einer Operation ermöglichen. Das Programm beginnt bereits mehrere Tage (oder Wochen) vor der Operation und umfasst alle weiteren Stationen, bis hin zur Erholungsphase nach der Operation. ERAS ermöglicht es, dass Sie selbst nach großen Eingriffen die Klinik oft schon nach 4 bis 5 Tagen wieder verlassen können.

Prähabilitation

Der Begriff "Prähabilitation" beschreibt den Aufbau von Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer vor einer Operation durch individuell angepasste Bewegungs- und Sporttherapie.
Die Prähabilitation funktioniert selbst bei schwer kranken Menschen. Sie ist im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel von herausragender Bedeutung, da die Anzahl der über 65-jährigen Lungenkrebspatien:innen weiter ansteigen wird. Studien belegen, dass diese Patientengruppe in besonderem Maße von diesem Prähabilitationsprogramm profitiert.

Chefärztin der Klinik für Thoraxchirurgie

Chefärztin

Dr. med. Stefanie Veit

Telefon
Fax (069) 7601 - 4661
E-Mail neuroth.katharina(at)khnw(dot)de