20 Jahre Palliativmedizin am Krankenhaus Nordwest

Erste spezialisierte palliativmedizinische Einrichtung in Hessen

Zu einem Symposium der besonderen Art hatte das Zentrum für Palliativmedizin am Freitag ins Krankenhaus Nordwest eingeladen. Unter dem Titel „20 Jahre Palliativmedizin“ feierte die Klinik das 20-jährige Bestehen der Palliativstation am Krankenhaus Nordwest, der ersten spezialisierten palliativmedizinischen Einrichtung ihrer Art in Hessen und gab einen Rückblick auf die Historie und einen Blick auf die enormen Entwicklungen im Bereich der Palliativmedizin.

 

„Vor 20 Jahren startete das Krankenhaus Nordwest mit 10 Betten in der Palliativmedizin und hat mit Gründung dieser Station eine Vorreiterrolle eingenommen“, so Stadtrat Stefan Majer, Senior der Stiftung am Hospital zum Heiligen Geist, bei seiner Begrüßungsrede zu Beginn des Symposiums: „Damals wurde das Thema Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden in Krankenhäusern noch weitgehend ausgeklammert“. Seitdem hat sich auch in Deutschland eine palliativmedizinische Bewegung etabliert, die mit der Gründung von Palliativstationen und Hospizen sehr gute Strukturen für Schwerkranke am Ende des Lebens geschaffen hat.

 

Für Tobias Gottschalk, Geschäftsführer des Krankenhauses Nordwest, sind die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte, die zunehmende Auflösung familiärer Bindungen und die Individualisierung des Lebens Gründe, warum der Bedarf an palliativmedizinischer Versorgung in den Krankenhäusern zugenommen hat. „Bei vielen Menschen ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass man Patienten und deren Angehörige am Ende des Lebens nicht alleine lassen darf. Schwerkranken und Sterbenden können und müssen Ängste und Schmerzen mit Medikamenten genommen werden“, so Gottschalk. Vor der Etablierung palliativmedizinischer Angebote fühlten sich diese Patienten mit ihren Familien häufig alleine gelassen. Geeignete Strukturen, in denen Hilfsangebote und Unterstützung zur Verfügung gestellt wurden, gab es kaum.

Am Krankenhaus Nordwest hat sich bis heute ein großes palliativmedizinisches Zentrum mit zwei Palliativstationen mit insgesamt 22 Betten und einem umfassenden psychoonkologischen, physio- und kunsttherapeutischen Angebot unter der Leitung von Prof. Dr. med. Elke Jäger, Chefärztin der Klinik für Onkologie und Hämatologie, entwickelt. Seit 2007 ist der Bereich im Zentrum für Palliativmedizin zusammengefasst.

 

Im Seniorenstift Hohenwald bietet das Zentrum weitere Plätze im Wohnbereich „Pallium“ für schwerkranke Menschen an, die sich in der letzten Lebensphase befinden. Darüber hinaus bietet ein Palliative-Care Team eine spezialisierte ambulante Palliativversorgung bei den Patienten zu Hause an. „Unser Ziel ist es, Schwerkranken und Sterbenden einen möglichst selbstbestimmten Umgang mit der Krankheit zu ermöglichen, die Symptome zu lindern und eine bestmögliche Lebensqualität zu erreichen“, betonte Prof. Jäger.

 

In der Palliativmedizin steht die Behandlung von Krankheitssymptomen an erster Stelle. Bei Bedarf haben Patienten rund um die Uhr Zugang zu allen medizinischen Diagnose- und Therapieangeboten des Krankenhauses.

 

Kontakt:

Krankenhaus Nordwest

Palliativstationen

Ärztliche Leitung

Prof. Dr. med. Elke Jäger

Tel. (0 69) 7601 - 4114