Endometriose – Ursache für unerfüllten Kinderwunsch
Endometriose betrifft etwa zehn Prozent aller Frauen und ist damit eine der häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen. Bei etwa 20 bis 30 Prozent der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, steckt die chronische, gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut dahinter. Um den oft noch jungen Patientinnen die bestmögliche Behandlung zu bieten, bündelt das Krankenhaus Nordwest ab sofort seine Kompetenzen in einem interdisziplinären Endometriosezentrum. Unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Hans-Rudolf Tinneberg und Prof. Dr. med. Jörg B. Engel bietet das neue Endometriosezentrum der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe das gesamte Spektrum von der Beratung über die Diagnostik bis hin zu verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.
„Endometriose wird häufig erst spät diagnostiziert und geht bei den oft noch jungen Frauen einher mit Blutungsstörungen und Unfruchtbarkeit. Zwischen ersten Symptomen und der Diagnose vergehen häufig Jahre und der unerfüllte Kinderwunsch ist für viele der Patientinnen ein sehr großes Problem“, so Prof. Tinneberg. Die Erkrankung wird durch das Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter charakterisiert. Die Folge sind starke Menstruationsbeschwerden, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie Missempfindungen beim Wasserlassen. Eine Therapie kann je nach Art und Beschwerden medikamentös oder chirurgisch erfolgen. Im Endometriosezentrum am Krankenhaus Nordwest erhalten Patientinnen eine umfassende Beratung zu der für sie bestmöglichen Behandlung. Hierfür hat die Ambulanz der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe eigens eine Endometriose-Sprechstunde eingerichtet, an die sich betroffene Frauen zur Untersuchung und Festlegung eines therapeutischen Konzepts wenden können.
Minimal invasive Chirurgie
Eine Operation wird dann notwendig, wenn trotz einer medikamentösen Therapie weiterhin Beschwerden bestehen oder eine tief infiltrierende Endometriose mit starken Schmerzen vorliegt. Auch bei unerfülltem Kinderwunsch wird zu einem chirurgischen Eingriff geraten, da eine klassische medikamentöse Therapie gleichzeitig empfängnisverhütend wirkt. Das neue Endometriosezentrum am Krankenhaus Nordwest verfügt mit einer MIC-III-Qualifikation über die höchste Zertifizierung für minimal invasive gynäkologische Eingriffe und bietet betroffenen Patientinnen somit eine hohe Expertise auf diesem Gebiet. Kosmetisch störende Narben werden dank der minimal invasiven Eingriffe vermieden und Komplikationen in der Heilungsphase können im Vergleich zu offenen Operationen reduziert werden. Da die Laparoskopie, bei der mit Hilfe eines optischen Instruments innerhalb der Bauchhöhle operiert wird, eine bessere Sicht als herkömmliche Operationsmethoden bietet, ist sie zudem besser geeignet, um eine komplette Sanierung aller Befunde zu erreichen.
Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimal Invasive Chirurgie, die Klinik für Urologie und Kinderurologie sowie ein Kinderwunschzentrum arbeiten mit Prof. Tinneberg und Prof. Engel eng zusammen, was für Betroffene viele Vorteile bietet: „Patientinnen mit Endometriose profitieren von dem fachübergreifenden Austausch und der maßgeschneiderten bestmöglichen Behandlung ihrer Erkrankung aus dem breiten Spektrum der modernen Hochleistungsmedizin am Krankenhaus Nordwest. Durch die Bündelung der Expertise an einem Standort sind schnelle Entscheidungsfindungen zur Therapie und kurze Wege ein großer Vorteil“, erklärt Prof. Engel, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Das eingespielte Team aus Ärzten und Pflegekräften kümmert sich intensiv um die Patientinnen und steht ihnen mit ihrem Fachwissen zur Seite.
Betroffene können sich zur Vereinbarung einer Sprechstunde unter der Telefonnummer (069) 7601 - 4580 oder per E-Mail (Gluhakovic.Sandra(at)KHNW(dot)de) an das Sekretariat des Zentrums wenden.