Hygienebehälter in Herrentoiletten - Inkontinenz bei Männern kein Tabuthema im Krankenhaus Nordwest

Das Krankenhaus Nordwest stattet ab sofort die öffentlichen Herrentoiletten im Haus mit Hygienebehältern aus und beteiligt sich damit an der „Initiative für Hygienebehälter in Herrentoiletten“.

Das Projekt geht auf eine Initiative der Prostatakrebs Selbsthilfe Rheine zurück und wurde 2011 vom Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. aufgegriffen. Männer, die an einer Harninkontinenz leiden, sollen davon profitieren.

Harninkontinenz wird unter anderem durch Operationen, beispielsweise an der Prostata hervorgerufen, entsteht durch Erkrankungen oder altersbedingt. In der Gesellschaft ist die Erkrankung weit verbreitet und dennoch ein oft schambehaftetes Tabuthema. Betroffene sind häufig gezwungen, Inkontinenzvorlagen zu tragen, um am alltäglichen Leben teilhaben zu können. „Mit der Teilnahme an der „Initiative für Hygienebehälter“ möchten wir am Krankenhaus Nordwest allen Patienten, deren Angehörigen und Besuchern die Möglichkeit geben, ihre Inkontinenzvorlagen hygienisch und diskret auszutauschen und zu entsorgen. In Damentoiletten stehen Hygienebehälter bereits vielfach zur Verfügung – diese sollen in unserem Haus nun auch in den Herrentoiletten etabliert werden“, erläutert Ulrich Witzsch, Leitender Oberarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie sowie Koordinator des Prostatazentrums am Krankenhaus Nordwest.

Die Anregung zur Beteiligung an der Initiative erhielt das Krankenhaus Nordwest von der Prostata Selbsthilfegruppe Wiesbaden und Umgebung, welche Kooperationspartner des durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten Prostatakarzinomzentrums am Krankenhaus Nordwest unter Leitung von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Becht ist. Durch die Mitwirkung möchte das Krankenhaus Nordwest zur Enttabuisierung des Themas Inkontinenz beitragen und betroffene Patienten, Angehörige und Besucher unterstützen.

Über das Prostatakrebszentrum (PKZ)

Das PKZ ist als eines der ersten PKZ in Deutschland seit 2007 durch Onkozert, die Zertifizierungsorganisation der deutschen Krebshilfe, zertifiziert. Es wird ein interdisziplinärer Ansatz zur Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms angeboten. Sowohl die bildgebende Diagnostik als auch die verschiedenen Formen der Prostatabiopsie (u.a. MR fusioniert) wird unter einem Dach erbracht. Neben den Standardtherapieverfahren werden alternativ seit 2001 die Kryoablation und seit 2018 der Magnetresonanzgesteuerte fokusierte Ultraschall (MRgFUS) erstmalig in Deutschland durchgeführt.