Neues Behandlungsangebot bei Krebserkrankungen am Krankenhaus Nordwest

Das Krankenhaus Nordwest hat die Zulassung zur „Ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung“ (ASV) zum 1. Juli 2017 als erstes Krankenhaus im Rhein-Main-Gebiet vom erweiterten Landesausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen erhalten. Ab sofort kann ein interdisziplinäres Spezialistenteam aus Klink- und niedergelassenen Fachärzten Krebspatienten mit einem Magen-, Darm- oder Bauchhöhlentumor ambulant behandeln. Die Kosten werden von der Krankenkasse getragen.


Das Krankenhaus Nordwest behandelt bereits jetzt jährlich rund 7.800 Patienten in der onkologischen Ambulanz, davon 2.200 im Bereich der Gastrointestinale Tumoren und Tumoren der Bauchhöhle (GiT). Für diese Patienten bietet das Krankenhaus Nordwest zukünftig eine ambulante spezialfachärztliche Versorgung an. Zum Ärzte-Team gehören 57 Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen, davon neun niedergelassene Ärzte und fünf Ärzten aus anderen Krankenhäusern (Hospital zum Heiligen Geist und Universitätsklinikum Frankfurt). 

 

„Die Vorteile für die Patienten liegen in der Verbesserung der Versorgung. Durch das neue Konzept können Klinikärzte und niedergelassene Fachärzte Patienten zukünftig gemeinsam ambulant behandeln und so noch individueller versorgen.“ betont Prof. Dr. med. Elke Jäger, Chefärztin der Klinik für Onkologie und Hämatologie. Weiter sagt sie: „Zudem wird durch das Angebot die optimale Verzahnung von stationärer und ambulanter Versorgung verbessert, die Behandlung erfolgt aus einer Hand.“ 

 

Tobias Gottschalk, Geschäftsführer der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, zeigt weitere Vorteile auf: „Durch die Vereinheitlichung der Zulassungskriterien und Entgelte erhalten die Patienten Zugang zur Spitzenmedizin unter Anwendung neuester Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. Außerdem wurden in den Richtlinien die Qualifikationen des Fachpersonals klar geregelt. So benötigen alle Fachärzte die gleiche Qualifikation und müssen eine bestimmte Anzahl an Behandlungen nachweisen können. Das Zulassungsverfahren stellt höchste Anforderungen und konnte aufgrund der ausgezeichneten Fachkompetenz der Behandler und des Krankenhausmanagements mit Bravour gemeistert werden.“

 

Bereits jetzt kooperiert das Krankenhaus Nordwest mit über 1.500 niedergelassenen Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen, die nun noch enger in den Behandlungsprozess eingebunden werden. Ziel des Behandlungskonzeptes ist es, onkologischen Patienten mit schweren Krankheitsverläufen oder komplizierenden Nebenerkrankungen durch eine enge Zusammenarbeit von Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen aus dem ambulanten und stationären Bereich zu versorgen. 

 

Die Zusammenarbeit erfolgt in einem interdisziplinären Team, welches aus drei Ebenen besteht: dem Teamleiter, dem Kernteam und den hinzugezogenen Fachärzten. Auch nichtärztliche Berufsgruppen und sozial Dienste können Teil des Teams sein. In gemeinsamen Tumorkonferenzen, werden die Fälle besprochen, um jeweils die optimale Behandlung für jeden Patienten zu entwickeln. Erster Ansprechpartner für den Patienten ist der Teamleiter, welcher die Behandlung fachlich und organisatorisch koordiniert. Darüber hinaus steht er für Fragen zur Verfügung und informiert über Angebote, die beim täglichen Umgang mit der Erkrankung hilfreich sein können. Hierzu zählen zum Beispiel Angebote von Selbsthilfeorganisationen, sozialen Diensten und nichtärztlichen Berufsgruppen. In die Entscheidungsfindung zu den einzelnen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen werden die Patienten umfassend eingebunden.

 

Zugangsvoraussetzung ist eine Überweisung des niedergelassenen Arztes mit einer „gesicherten Diagnose“ eines GiT. Eine ASV kann zudem von einem Krankenhausarzt am Ende eines Krankenhausaufenthaltes veranlasst werden.